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Viel heiße Luft um regionale Lebensmittel?

Regionale Lebensmittel erfahren seit einiger Zeit einen Boom, der direkt auf das Bio-Phänomen folgt. Und leider wird mit dieser Kennzeichnung viel Schindluder getrieben. Fast jeder Discounter bietet vermeintlich regionale Lebensmittel an, unter dem Motto „Aus unserer Region“, „Ein gutes Stück Heimat“ und „Bestes aus unserer Region“. Die Zeitschrift Öko-Test wollte wissen, was denn eigentlich dahinter steckt. Und wurde bitte enttäuscht.  Nur 14 der 53 geprüften Lebensmittel stammten tatsächlich aus der Region.

Ilse Aigner möchte mehr Transparenz in diesen Markt bringen. Ihr Bundesministerium für Ernährung und Verbraucherschutz hat in den vergangenen Monaten ein Konzept zur Regionalkennzeichnung erarbeitet – gemeinsam mit Verbraucherzentralen, Handel, Ländern und Ökoverbänden. Ein Regionalfenster soll Teil der Lösung sein. Hersteller kennzeichnen bei zusammengesetzten Produkten für jede Zutat einzeln, aus welcher Region sie zu welchem Prozentsatz stammt.

Hier kommt in Zukunft auch der QR-Code auf Lebensmittelverpackungen ins Spiel – ein zweidimensionaler Strichcode mit schwarz-weißen Punkten in einer quadratischen Matrix. Der Kunde scannt ihn mit der Kamera seines Smartphones und erhält auf einer Internetseite genaue Herkunfts- und Inhaltsangaben. Bizerba stellt der QR-Code mittlerweile auch auf den Displays von Supermarktwaagen dar.

Eine Emnid-Umfrage hat ergeben, dass 79 Prozent von 1000 Befragten bereit seien, mehr Geld für regionale Lebensmittel auszugeben. Aber nicht einmal jeder Fünfte fühle sich über deren Herkunft verlässlich informiert. Zeit, dies zu ändern!