Die Bayrische Großbäckerei Müller-Brot machte jüngst unerfreuliche Schlagzeilen. Lebensmittelkontrollen förderten zu Tage: Mäuse vergnügten sich zwischen verdreckten Maschinen und naschten uralte Speisereste. Und das in einem Betrieb, der täglich eine Million Brötchen herstellt und sie an rund 4.000 Filialen ausliefert.
Müller-Brot ist kein unbeschriebenes Blatt. Die Lebensmittelüberwachung habe Müller in den vergangenen zweieinhalb Jahren 21 Mal kontrolliert, schreibt die Bild-Zeitung. Dabei wurden 69.000 Euro Zwangsgelder verhängt. Der Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure kritisiert diese Bußgeldpolitik: Es sei nicht recht, einen Großunternehmer mit einem Umsatz in Millionenhöhe mit denselben Bußgeldern zu bedrohen, wie einen kleinen Bäcker oder einen Metzger. Im Strafrecht orientiere sich die Höhe der Geldstrafe auch am Einkommen des Betroffenen. Warum also nicht auch hier?
Müller-Brot entspricht auch nicht mehr dem Internationalen Food Standard (IFS). Dieser garantiert die Lebensmittelsicherheit von der Produktion bis zum Verbraucher und genießt die Rückendeckung der europäischen Handelsverbände. Und Verbraucher werden zunehmend kritischer. Auch beim Händler beobachten sie mit Argusaugen, wie Mitarbeiter mit Lebensmitteln umgehen. Auch Schneidemaschinen müssen diesem Blick standhalten, ansonsten wandert die Kundschaft ab. Sie sollten daher den Richtlinien des Hygienic Designs entsprechen.
Am 16. Februar hat Müller-Brot übrigens Insolvenz beantragt, plant aber dennoch, die Produktion wiederaufzunehmen. Was halten Sie von dieser Geschichte?