Detektiv der Kühlkette erhöht Verbrauchersicherheit
von Marc Büttgenbach, Sales Director Labels & Consumables
Rund 7,7 Millionen Tonnen Fleisch wurden 2009 in Deutschland aus gewerblicher Schlachtung erzeugt. Das ist neuer Rekordwert! Schweinefleisch hat dabei mit rund 68 Prozent den größten Anteil, das entspricht 56,2 Millionen Tieren und 5,3 Millionen Tonnen. 8 Prozent des Fleisches wird dabei frisch gefroren hauptsächlich in die EU-Mitgliedsstaaten exportiert.
Doch gehen die zahlreichen Lebensmittelskandale nicht spurlos am Verbraucher vorbei, eine gewisse Grund-Unsicherheit schwingt beim Konsumverhalten stets mit. Dabei handelt es sich meist um „Trends“ in der öffentlichen Wahrnehmung, die sich verselbstständigen und meist nicht wissenschaftlich begründet sind. Um den Menschen fundierte und vor allem objektive Sachinformationen rund um die Erzeugung und den Verzehr von Fleisch zur Verfügung zu stellen, wurde am 1. Juni die Kommunikationsplattform „WIR erzeugen Fleisch“ gegründet. Mitglieder sind Organisationen und Unternehmen der fleischverarbeitenden Industrie, etwa der Deutsche Bauernverband und der Verband der Fleischwirtschaft. Ihr Ziel ist es, die Branche in der öffentlichen Wahrnehmung zu stärken, ungerechtfertigte Vorbehalte und falsche Tatsachendarstellungen zu korrigieren und sicherzustellen, dass der Verbraucher Fleischwaren mit gutem Gewissen genießen und einkaufen kann.
Insgesamt wird in der Branche aber sehr wenig „geschummelt“ und gerade deswegen muss die Grundsicherheit in dieser Branche betont und belegt werden! Es geht um wenige „schwarze Schafe“, die aber eine große Öffentlichkeitspräsenz hervorrufen.
Auch Bizerba entwickelt kontinuierlich Technologien, um beispielsweise die Kühlketten-Logistik zu optimieren. Denn temperaturgeführte Lebensmittel sind hochempfindliche Waren, bei denen schon geringe Abweichungen von der Soll-Temperatur zu erheblichen Schäden führen können. Nur wenn die gesamte Transportkette Temperaturschwankungen vermeidet, ist die Qualität der Waren sichergestellt. Das TTI-Systemetikett ist ein Frischedetektiv und Signalgeber für falsche Lager- und Transportbedingungen.
Es funktioniert auf Basis einer Druckfarbe, die mit UV-Licht aufgeladen wird. Die Intensität des Lichtes variiert dabei produktspezifisch. In Abhängigkeit von Zeit und Temperatur verändert sich während der Lieferkette die Farbe. Dabei vollzieht sich der Umschlag von einem tiefen Blau bis hin zur Farblosigkeit umso schneller, je höher die Umgebungstemperatur ist. Lieferanten und Händler können anhand der Farbsättigung auf die Lager- und Transporttemperatur rückschließen und dieses gegebenenfalls direkt zurückweisen. Somit wird dokumentiert, wenn die Waren unsachgemäß behandelt werden, wenn beispielsweise ein Transporter an einem Umschlagpunkt eine halbe Stunde mit geöffneten Türen in der Sonne stand.
Ein UV-Filter verhindert zudem, dass die Etiketten erneut aufgeladen werden können. Gleichzeitig kann ein 2D-Code zur Speicherung aller Rückverfolgungsdaten aufgedruckt werden. Ein klares Plus, denn die Verbraucher werden geschützt, „Schummler“ entlarvt und die Ehrlichen unterstützt.
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